In der neuen Kategorie Kunst, Kultur und Architektur hier im Blog, möchte ich euch in nächster Zeit einige Bauwerke, Museen, Kunstprojekte und ähnliches vorstellen, die es in der Niederlande so gibt.

Den Anfang machen die Kubuswohnungen, auch Würfelhäuser genannt, des niederländischen Architekten Piet Blom in Rotterdam. Sie sind vielleicht kein Höhepunkt der Architektur, aber doch irgendwie faszinierend und wahrscheinlich bei allen Besuchern Rotterdams bekannt.

kubuswohnungen in rotterdam

Das Projekt basiert eigentlich auf einen Entwurf von 1978. Aber durch finanzielle Schwierigkeiten musste nicht nur die Anzahl der Würfelhäuser reduziert werden, auch der Baubeginn verzögerte sich um 4 Jahre.

1984 wurden die insgesamt 51 Kuben dann aber fertiggestellt, darunter die 38 Kubuswohnungen, die schon vor Fertigstellung verkauft waren. Die restlichen zum Teil größeren Kuben waren für Läden und eine Schule bestimmt. Die einzelnen Gebäude ähneln einem Baum, mit dem Eingang und dem Treppenhaus im "Stamm", dem aus grauem Betonstein gemauerten unteren Teil. Die "Krone", der um 45 Grad gedrehte Kubus, wurde aus Holzskelettbau-Elementen gefertigt, die mit Plattenmaterial verkleidet wurden.

Jeder Wohnkubus besteht aus 3 Stockwerken, wobei sich die Küche und Wohnraum auf der untersten Etage befinden. Darüber befinden sich zwei Schlafzimmer und das Bad. Ganz oben, mit Fenstern ringsherum, kann ein Schlaf- oder Kinderzimmer oder einfach ein sehr sonniger Aufenthaltsraum, ideal zum Lesen und Musik hören, eingerichtet werden. 

Kubuswohnungen in Rotterdam

Der gesamte Gebäudekomplex aus "Bäumen" überspannt die stark befahrene Straße Blaak und wird deshalb auch Blaakse Bos, also Wald von Blaak genannt. Dieser Name entspricht auch der Idee des Architekten um einen "Wald" oder auch ein eigenes Dorf in der Großstadt zu bauen, mit verschiedenen Funktionen in verkehrsfreier Umgebung.

Die Idee einer gebauten Struktur als Ausdruck funktionaler und sozialer Zusammenhänge, entspricht dem Ideal der 70er Jahren. Diese auch als Strukturalismus bezeichnete Strömung war eine Antwort auf die oftmals sterilen und funktionellen Gebäude der Nachkriegszeit. In den 70er und 80er Jahren rückte die Identität der Bewohner und das soziale Zusammenleben wieder mehr in den Mittelpunkt. Die Gebäude wurden individueller und kleinere Strukturen mit gemeinschaftlichen Freiräumen waren sehr verbreitet. 

Auch dem Architekt Piet Blom war die Schaffung eines gemeinschaftlichen Bereiches, und natürlich auch die Nutzung davon, sehr wichtig. Durch das Kippen der Bauvolumen der umliegenden Kubuswohnungen und der dadurch schrägen Außenwände und Fensterflächen, erreichte der Architekt, dass man von innen eine sehr gute Sicht und Kontrolle auf die darunterliegenden öffentlichen (Spiel-) Flächen hat. Auch heute noch hat der öffentliche Bereich, der auch als Fußgängerübergang fungiert, seinen eigenen Charme und man fühlt sich weit weg vom Großstadttrubel.

Der Gemeinschaftsbereich bei den Kubuswohnungen

Eine der Kubuswohnungen kann übrigens auch besichtigt werden. Der Kijkkubus ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. In den 3 größeren Würfeln hat sich 2009 das Hostel Stayokay einquartiert. Also wer auch mal in einem Kubus schlafen möchte, ist dort an der richtigen Adresse.

 

Infos Kubushäuser:

  

kubuswohnungen rotterdam

kubus detail

 

Ähnliche Artikel gibt es in der Kategorie Kunst, Kultur und Architektur

Kommentare powered by CComment

Diese Seite von Nach-Holland.de weiterempfehlen und teilen

Teile auf WhatsApp Teile per E-Mail Teile auf Pinterest linkedin Teile auf twitter teile auf facebook

Cookie Hinweis
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und ihre Nutzererfahrung zu verbessern.

Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.