bierIn Deutschland kaum vorstellbar, aber in den Niederlanden bestellt man sein Bier(chen) in der Verkleinerungsform. Aber da man selbst den Namen erwachsener Menschen verkleinert, wie z.B. Antje, darf man das wohl nicht so seriös nehmen.
Klein ist das Bier, das man in Kneipen bekommt, aber meist trotzdem. So fasst ein fluitje, was ein normales gerades Glas ist, gerade einmal 0,2 l. Und in ein vaasje (auch mal Amsterdammer, Rotterdammer, emmer oder boerke genannt), ein etwas konisch zulaufendes Glas, passen mehr als 0,25 l, vielleicht mal 0,33 l, einfach nicht rein. Leider sind die Bierpreise in den Kneipen, denen von Deutschland sehr ähnlich, man bekommt dafür aber nur die Hälfte. So kostet ein biertje schon mal zwischen 2,10 und 2,50 Euro, für 0,2 l versteht sich.

Das weltweit bekannteste holländische Bier ist sicher Heineken. Das bekommt man inzwischen auch in New York oder am Strand von Thailand. Besser als ihr Bier finde ich aber einige ihrer Werbespots. Skilehrer Rudi, European HELLO Project oder der Walk-In-Fridge Werbeclip und natürlich sein Nachfolger sind einfach lustig und sehr gut gemacht.

alkoholverbotDass Menschen mit einer Flasche Bier durch die Straßen laufen, wie man es z.B. in Berlin sehr viel sieht, ist in den Niederlanden sehr selten geworden. In den Städten sieht man immer öfter Schilder auftauchen, die Alkoholkonsum auf der Straße bzw. in einem Park verbieten. Auf einem Straßenfestival ging Rotterdam kürzlich selbst so weit, dass man mit einem Bier in der Hand nicht von einem Ausschank zu einem anderen gehen durfte. Dies wurde von der Polizei tatsächlich kontrolliert und derjenige musste mit seinem Bier die 10 m wieder zurück und erst leer trinken.

Jetzt, während der Fußball Europameisterschaft, ist Bier, im wahrsten Sinne des Wortes, in aller Munde. In den Supermärkten stapeln sich die Bierkästen und auch kleine 5 Liter Partyfässer finden ihre Abnehmer für die Fußball-Fernsehabende. Anscheinend bringt das auch die Politik auf andere Gedanken, denn in den letzten Wochen waren die niederländischen Nachrichten und Zeitungen voll mit Diskussionen rund um das Thema Bier.
Fragen wie, ob man das Mindestalter für den Bierkonsum erhöhen soll oder ob man Supermärkten verbieten kann, Sonderangebote für Bier anzubieten, wurde von vielen wichtigen und unwichtigen Politikern ausgiebig besprochen und kommentiert. Geblieben ist natürlich alles beim Alten, man darf immer noch ab 16 Jahren Bier trinken und es gibt einen Kasten Bier im Sonderangebot für 8 oder 9 Euro. Denn auch in den Niederlanden geht der Bierkonsum eigentlich zurück und der Pro-Kopf-Verbrauch liegt weit hinter dem von Deutschland. Und Jugendliche trinken eigentlich viel lieber Alkopops als Bier. Aber so eine Bierdiskussion lenkt einfach herrlich vom gerade beschlossenen Sparhaushalt ab.

 

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