Artikel über den Alltag in Holland
Entgegen jeglichen Klischees, sind es nicht die Windmühlen, Tulpen oder Klompen die Holland prägen. Und auch nicht die Wohnwägen oder Oranje T-shirts. Nein, es sind eindeutig de fietsen - die Fahrräder.
Sie sind überall, in großen Mengen und in vielen Ausführungen. Sie stehen an jeder Ecke, vor jedem Laden und kommen überraschend um jede Ecke.
Die Niederländer sind Meister im Fahrrad fahren. Sie radeln mit Taschen voller Einkäufe, ein Kind vorne, ein Kind hinten und telefonieren nebenher noch mit dem Handy. Und gegen jeglicher Erwartung sieht man ganz selten Radfahrer blutend auf der Straße liegen.
Es ist wieder Urlaubszeit in Holland und die Touristen sind unterwegs. An der Kasse im Supermarkt sind sie sehr leicht zu erkennen, selbst wenn sie den Mund nicht aufmachen. Sie zahlen nämlich mit großen Scheinen. Und mit groß meine ich jetzt z.B. einen Hunderter.
Was in Deutschland die normalste Sache der Welt ist, daß man nämlich mit 100-Euro-Scheinen bezahlt, gibt es in den Niederlanden sehr selten. Sicher nicht, weil alles viel billiger wäre und man deswegen nicht in die Nähe eines so großen Betrages käme. Es sind einfach keine im Umlauf, außer eben mitgebracht aus dem Ausland. Ein niederländischer Geldautomat spuckt nämlich keine Hunderter aus, von größeren Scheinen will ich gar nicht erst anfangen. Ein 50-Euro-Schein ist das Maximum, selbst wenn man einen weit größeren Betrag abhebt.
Weiterlesen: Von großen Scheinen und kleinen Münzen
Kommentar schreiben (7 Kommentare)In Deutschland kaum vorstellbar, aber in den Niederlanden bestellt man sein Bier(chen) in der Verkleinerungsform. Aber da man selbst den Namen erwachsener Menschen verkleinert, wie z.B. Antje, darf man das wohl nicht so seriös nehmen.
Klein ist das Bier, das man in Kneipen bekommt, aber meist trotzdem. So fasst ein fluitje, was ein normales gerades Glas ist, gerade einmal 0,2 l. Und in ein vaasje (auch mal Amsterdammer, Rotterdammer, emmer oder boerke genannt), ein etwas konisch zulaufendes Glas, passen mehr als 0,25 l, vielleicht mal 0,33 l, einfach nicht rein. Leider sind die Bierpreise in den Kneipen, denen von Deutschland sehr ähnlich, man bekommt dafür aber nur die Hälfte. So kostet ein biertje schon mal zwischen 2,10 und 2,50 Euro, für 0,2 l versteht sich.
Rabattmarken und Ermäßigungskarten, also zegels und kortingkaarten, sind aus Holland nicht weg zu denken. Es gibt sie überall und für alles. Kaum ein Laden, der keine eigene Kundenkarte hat, die kleine Vergünstigungen ermöglicht. Vom Klamottenladen über das Alkoholgeschäft bis zum Supermarkt, alle haben ihre eigene Karte. Zusätzlich gibt es dann auch noch die Airmiles-Karte, die man in vielen Geschäften benutzen kann. In manchen Geschäften gibt es sogar ganz spezielle Tage, wo nur Personen mit Kundenkarte einkaufen dürfen. Von Sonderangeboten speziell für Kunden mal ganz abgesehen.
Man begegnet in Holland, vorallem im Supermarkt, auch wieder den in Deutschland schon lange ausgestorbenen, Rabattmarken. Diese kann man sich beim Einkauf dazukaufen, klebt sie dann in so ein Heftchen und wenn das dann voll ist, bekommt man den Betrag mit einem kleinen Zusatz wieder zurück. Zusätzlich zu den koopzegels, die man also kaufen muß, gibt es auch noch actiezegels. Diese erhält man beim Einkauf für einen bestimmten Betrag gratis und man kann dann auf irgendwelche Geschenke oder Rabatte sparen. Das Resultat von all dem, ist eine Litanei an Fragen an der Kasse, die jeder Kunde zu hören bekommt. Haben sie eine Kundenkarte? Möchten sie koopzegels? Möchten sie actiezegels? Möchten sie den Kassenzettel? Arme Kassiererinnen!
Ähnliche Artikel gibt es in der Kategorie Alltag in Holland
Kommentar schreiben (0 Kommentare)