Zu Fuß geht es vom Bahnhof durch die Innenstadt, am bekannten Domturm vorbei und schon sind wir da. Das Court Hotel liegt nämlich perfekt im Zentrum der Altstadt, ein idealer Ausgangspunkt für ein langes Wochenende in Utrecht.

Dass das 4-Sterne-Hotel in einem ehemaligen Gerichtsgebäude untergebracht ist, lässt der Name Court Hotel vermuten. Angestellte in Richter-Roben kommen uns aber nicht entgegen. Irgendwie habe ich wohl ein Händchen für Orte, an denen Verbrecher ein und aus gingen. Nach meiner Nacht im Gefängnis jetzt also eine Nacht im Gericht.

utrecht hotelcourt

Wir sind eine kleine Gruppe Blogger, Journalisten und Touristiker, die an der Rezeption auf ihre Zimmerschlüssel wartet. Wer jetzt denkt, wir werden deswegen bevorzugt behandelt, den muss ich enttäuschen. Es dauert schon einige Minuten, bis die Dame an der Rezeption ihre Telefonate beendet und Zeit für uns hat. Mehrere Mitarbeiter an der Rezeption sind auch bei 4-Sterne-Hotels in Holland eher selten geworden.

Dass die Zimmer noch nicht fertig sind, war zu erwarten, schließlich ist es erst Mittag und die offizielle Check-in Zeit beginnt erst um 15 Uhr. Aber das Gepäck können wir schon mal unterstellen und wir haben heute ja auch noch einiges vor. Nach Mittagessen und der Besteigung des Domturms kommen wir etwas geschafft zurück ins Hotel und freuen uns auf unsere Zimmer. Mein Zimmer liegt im 3. Stock, der Aufzug bringt mich und meine müden Beine bequem nach oben.

 

Die Zimmer

Im Gang zu den Zimmern wurde der Gedanke des Stromsparens sehr ernsthaft umgesetzt. Die Lampen geben nur ein schummriges Licht, dass jedem Nachtklub alle Ehre machen würde. Mit etwas Mühe finde ich die richtige Tür, um dann in einem angenehm hellen Zimmer zu stehen. Durch das große Fenster dringt, trotz Dämmerung und vorgezogenen Gardinen, immer noch genug Tageslicht ein, um nicht im Dunkeln zu stehen.

Das Zimmer ist schön. Eine moderne Schrankwand in glänzendem Weiß mit einem Flachbildschirm-TV, ein ebenfalls weißes Bett mit violetten Zierkissen. Auf dem hölzernen Nachttisch steht ein Radiowecker bereit und Bildbände über Utrecht warten darauf, angeschaut zu werden. Auch der Tisch an der Wand ist aus Holz und es steht ein bequemer Stuhl davor, ein idealer Platz für meinen Laptop. Selbstverständlich gibt es auch einen kostenlosen W-LAN Anschluss. Im Schrank versteckt ist die Minibar. Gut bestückt und leider mit den üblich überhöhten Preisen, wie in jedem Hotel.

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Ich ziehe erst mal die Schuhe aus. Meine Füße lieben den angenehm dicken Teppichboden, der sich so schön warm und weich anfühlt. Im Bad nebenan ist die Freude dann vorbei, die Fliesen sind eher hart und kalt. Schade, dass sich in Hotels noch keine Fußbodenheizung durchgesetzt hat. Lieber zurück ins Zimmer und das Bett testen. Es fühlt sich gut an, und wie sich in der kommenden Nacht herausstellt, man schläft fantastisch darin.

Aber jetzt doch noch kurz ins Bad, das Abendprogramm wartet schon. Dass der Innenarchitekt keine Frau war, wird schnell deutlich. Die Ablagemöglichkeiten am Waschbecken sind äußerst knapp und Beleuchtung und Spiegel machen das Schminken weitgehend unmöglich. Der große Spiegel im besser beleuchteten Zimmer ist dafür weit besser geeignet. Ansonsten ist am Bad nichts auszusetzen. Eine große begehbare Dusche, ein Handtuch-Heizkörper, ein Föhn und hochwertige Pflegeprodukte sorgen für ein bisschen Wellness-Feeling.

 

Frühstück

Ansonsten sieht es mit Wellness im Hotel leider schlecht aus. Es gibt weder einen Pool noch eine Sauna oder einen Fitnessraum. Dafür gibt es ein Restaurant und eine Bar mit einer großen Terrasse. In der Bar wird morgens auch gefrühstückt.

Das Frühstücksbuffet ist nicht riesig, bietet aber eine abwechslungsreiche Auswahl. Außer den üblichen Eierspeisen, Brot, Aufschnitt und Käse gibt es frische und sehr leckeres Gebäck, wie Apfeltaschen und Zimtschnecken. Aber auch frisches Obst und Besonderes, wie Räucherlachs und Tomaten mit Mozzarella und Basilikum werden angeboten. Seinen Preis von 12,50 Euro ist das Frühstück auf alle Fälle wert.

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Mein Fazit

Ein sehr schönes Hotel in der Innenstadt, das ich durchaus empfehlen kann. Es hat eine perfekte Lage, um alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen und ist damit ideal für einen Städtetrip nach Utrecht. Schön eingerichtete und saubere Zimmer bei einem gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Bei einem leichten Schlaf sollte man sich übrigens besser ein Zimmer nach hinten geben lassen. Die Kombination von Dauerlüftung über den Fenstern, Straße und Kneipengängern kann nachts evtl. zu etwas Lärmbelästigung führen. Aber es handelt sich um keine Hauptverkehrsstraße, also im Normalfall ist es ruhig.

Was mir für einen 4-Sterne-Luxus ein bisschen gefehlt hat, war das Extra, um sich nicht nur als zahlender Gast, sondern auch als willkommener Gast zu fühlen. Das können die Pantoffeln, der kuschelige Bademantel oder die Schokolade auf dem Kopfkissen sein oder einfach die Frage, ob alles nach Wunsch ist bzw. war, beim Frühstück oder Auschecken. Und noch ein Tipp für mitlesende Hoteliers, ein Glas Champagner zum Empfang oder ein gratis Piccolo auf dem Zimmer, hebt die Stimmung der Gäste ungemein.

 

Infos

Court Hotel City Centre Utrecht, Korte Nieuwstraat 14, Utrecht

Preise: Doppelzimmer ab 125,- Euro ohne Frühstück, manchmal auch Sonderangebote für 110,- Euro inkl. Frühstück möglich. Unter anderem zu buchen über die Hotelbuchungsseite booking.com*.

Erreichbarkeit: Stadtbus Nr. 2 hält vor der Tür, vom Bahnhof ist das Hotel aber auch zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar.
Es gibt keinen hoteleigenen Parkplatz. Parken in einem naheliegenden öffentlichen Parkhaus ist für 36,- Euro pro Tag möglich. Kostengünstiger kann auf einem P&R-Parkplatz am Stadtrand geparkt werden. Mehr dazu in der Reiserubrik Utrecht.

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Hinweis: Im Court Hotel übernachtet, habe ich im Zuge einer Pressereise, die von Tourismus Utrecht und dem Niederländischen Büro für Tourismus & Convention organisiert wurde.

 

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