Wer als Stadt auf sich hält, bietet seinen Gästen eine Touristenkarte. Der Tourist soll schließlich etwas erleben und in seiner kurzen Urlaubszeit so viel wie möglich von der Stadt sehen. Auch Rotterdam macht da keine Ausnahme und Rotterdam hat ja auch ordentlich was zu bieten.

Ihr wisst das natürlich schon längst, denn ihr lest hier ja fleißig mit. Die New York Times weiß das jetzt auch und hat Rotterdam auf ihre Places-to-go-in-2014-Liste gesetzt. Ein guter Zeitpunkt also, die Rotterdam Welcome Card unter die Lupe zu nehmen und auf Herz und Nieren zu prüfen.

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Eintritt mit Rabatt

Die erste Überraschung, wenn man die Rotterdam Welcome Card in der Hand hat: die Touristenkarte ist eigentlich gar keine Karte, sondern ein ganzes Heftchen. Für Holland recht ungewöhnlich bekommt man richtiges Papier in die Hand. In dem Heft befinden sich heraustrennbare Gutscheine für jeweils minimal 25 % Rabatt für Attraktionen, Museen und Restaurants in der Stadt. Auf jedem Gutschein erfährt man auch das Wichtigste über die Attraktion, die Öffnungszeiten und wie man hinkommt. Leider nicht auf Deutsch, aber sowohl in Niederländisch als auch auf Englisch. Im Prinzip hat man damit schon beinahe einen kleinen Reiseführer, denn beinahe alle Hauptattraktionen sind darin enthalten.

Maritimes wie die Hafenrundfahrt, die Splashtour oder eine Besichtigungstour auf der SS Rotterdam. Museen wie das berühmte Boijmans van Beuningen, die Kunsthal oder das Chabot Museum. Dazu, und das ist sicher nicht nur schön mit Kindern, den Zoo, den Euromast oder eine Fahrt mit dem Pannenkoekenboot. Das Einzige, was ich im Angebot wirklich vermisse, ist das Wereldmuseum.

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Öffentlicher Nahverkehr inklusive

Um auch überall hinzukommen, ohne sich Blasen an den Füßen zu holen, gehört auch eine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel zur Rotterdam Welcome Card. Man kann wählen zwischen einem 1, 2 oder 3-Tagesticket. Diese Wahl bestimmt auch den Preis der Touristenkarte. Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren liegt dieser bei 11,- / 16,- bzw. 20,- Euro. Kinder und Senioren ab 65 Jahren zahlen 7,50 / 10,- bzw. 12,- Euro (Preise 2017). Gültig ist das Ticket in Metro, Bus und Straßenbahn, aber nicht im Zug. Und auch im speziellen Nachtbus, der am Wochenende fährt, gilt das Ticket nicht.

Eine normale Tages- bzw. Mehrtageskarte für den öffentlichen Nahverkehr kostet übrigens nur ca. 3,- Euro weniger als die Touristenkarte. Also wenn man auch nur ein einziges Museum besuchen will, kommt man damit schon günstiger weg. Die einzige Variante bei der sich die Rotterdam Welcome Card nicht lohnt ist eigentlich die alles-zu-Fuß-oder-mit-dem-Fahrrad-und-kein–Besichtigungsprogramm Möglichkeit.

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Wo und Wie?

Kaufen kann man die Touristenkarte an der Touristeninfo im Bahnhof oder im Rotterdamer Flughafen, im Touristenbüro im Stadtzentrum und in vielen Hotels. Im Hotel am besten vorher nachfragen, ob die gewünschte Touristenkarte angeboten wird und vorrätig ist. Ansonsten können sie dort bestimmt dafür sorgen.

Was ich bei der Rotterdam Welcome Card wirklich vermisst habe, ist ein ordentlicher Stadtplan mit den Bus-, Metro- und Straßenbahnlinien. Es gibt zwar einen Plan hinten im Heft, aber dieser ist ziemlich klein und etwas spartanisch.

An den Straßenbahnhaltestellen und in den Metrostationen hängen zwar große Karten, aber es ist nicht immer einfach seinen momentanen Standpunkt darauf zu finden und zu erkennen, welche Straßenbahn man braucht. In dem Fall hilft nur fragen. Im Normalfall spricht immer jemand Englisch und kann Auskunft geben. In manchen Metrostationen gibt es auch Infoschalter mit mehr oder leider auch weniger freundlichen Mitarbeitern, die Auskunft geben können und auch einen Plan für 1,- Euro verkaufen.

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Was mir dagegen bei der Rotterdam Welcome Card richtig gut gefällt, die Gutscheine für die Sehenswürdigkeiten sind bis zum Ende des Kalenderjahres gültig. Wenn man also noch welche übrig hat, kann man diese dann ganz einfach beim nächsten Besuch in Rotterdam verwenden.

Noch ein Tipp zum Schluss: Nutzt das Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel aus und fahrt raus aus der Stadt. Besucht die Windmühlen von Schiedam oder fahrt in die Natur an den Kralingse oder Zevenhuizer Plas. Es lohnt sich!

 

Mein Fazit

Wenn man nicht nur das Zentrum von Rotterdam sehen möchte und zumindest eine Attraktion auf dem Besuchsprogramm steht, lohnt sich die Rotterdam Welcome Card auf alle Fälle. Schade nur, dass das Infoheft nicht auf Deutsch zur Verfügung steht. Aber dafür habt ihr dann ja Nach-Rotterdam.de.

 

Rotterdam Welcome Card

 

Infos Rotterdam Welcome Card

Touristenkarte für die Stadt Rotterdam mit freier Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und 25 % - 50 % Rabatten bei vielen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen, Museen, Konzerten und sogar einigen Restaurants.

Gültigkeit: Fahrticket Nahverkehr 1, 2 oder 3 Tage nach der ersten Nutzung; gültig in Straßenbahn, Bus und Metro von RET (nicht im Zug, Fast Ferry oder Waterbus)
Die Rabatt-Gutscheine für die Sehenswürdigkeiten usw. könnt ihr meist im gesamten Kalenderjahr einlösen.

Preise 2020:  12,50 / 18,50 bzw. 23,50 Euro für 1, 2 oder 3 Tage. Die Rotterdam Welcome Card für Kinder gibt es nicht mehr. (Kinder bis 4 Jahren fahren kostenlos)

Verkaufsstellen: Touristeninformation Flughafen Rotterdam, Hauptbahnhof Rotterdam oder Innenstadt (Coolsingel 114) und in vielen Hotels. Einen Online-Voucher für die Rotterdam Welcome Card gibt es auch bei Tiqets, einlösen kann man den Gutschein bei der Touristeninformation am Bahnhof oder in der Innenstadt.

 

 

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