Ganz neu ist es und dazu im wohl meistbesprochenen Gebäude von Rotterdam. Zumindest im Moment. Denn auch 'De Rotterdam', das neue Hochhaus von OMA, dem Architekturbüro von Rem Koolhaas, ist gerade erst fertig geworden.

Unübersehbar steht es da am Ufer der Maas, gleich neben der Erasmusbrücke. Ein Komplex aus drei verspringenden Türmen, die stolze 150 m hoch sind. 160.000 qm Fläche verteilt auf 44 Stockwerke bietet dieser Riese, hauptsächlich für Wohnungen und Büros. Und eben auch für das nhow Hotel mit seinen 278 Zimmern.

nhow rotterdam

Gerademal ein guter Monat ist seit der Eröffnung des nhow Rotterdam vergangen und ich habe immerhin schon 2 Nächte darin verbracht. Das erste Mal gleich nach der Eröffnungsfeier zum „Probeschlafen“, das zweite Mal 3 Wochen später. Ich musste ja schließlich nachprüfen, ob jetzt alle Lichtschalter und Vorhänge vorhanden sind. Und das waren sie, zumindest in meinem Zimmer.

Das nhow Konzept wurde von NH Hoteles, einer spanischen Hotelkette, entwickelt und steht für „unkonventionell, lebensbejahend, ständig in Bewegung, lokal verortet und in der Welt zu Hause“. Nach Mailand und Berlin ist das nhow in Rotterdam das dritte seiner Art.

Wer jetzt etwas unglaublich Einzigartiges in diesem Hotel erwartet, den muss ich leider enttäuschen. So großartige Unterschiede sind mir jetzt nicht aufgefallen, außer der wirklich genialen Aussicht. Vielleicht gibt es ein bisschen mehr Sichtbeton, ein bisschen mehr Glas als normalerweise üblich in 4-Sterne-Hotels. So blickt man z.B. von seinem Bett auf eine gestrichene Betondecke, statt auf die ursprünglich geplanten Paneele. Der Architekt Rem Koolhaas war mit der abgehängten Decke nämlich überhaupt nicht zufrieden und ließ sie kurzerhand wieder herausreißen. Denn nicht nur das Gebäude selbst, auch die Einrichtung des Hotels wurde von OMA entworfen und gestaltet. Das führte scheinbar doch zu einigen Konflikten und Kompromissen, zwischen Architekt und Hotelbetreiber.

Ein weiterer Knackpunkt war das Badezimmer, das wie ein gläserner Kubus im Zimmer steht. Ein wichtiger Aspekt des ganzen Entwurfs und auch des Hotels ist die Aussicht und die wollte der Architekt auch aus dem Badezimmer uneingeschränkt ermöglichen. Der Hotelier dachte eher praktisch und an die gewünschte Privatheit seiner Gäste, die vielleicht auch einmal mit einem Kollegen ein Zimmer teilen. Herausgekommen ist ein Kompromiss aus golden gepunktetem Glas, das bei entsprechendem Licht aber nur eingeschränkt verhüllt.

Blick aufs Bad im Zimmer des nhow Rotterdam

Vor Blicken von außen muss man sich aber zumeist nicht fürchten. In den meisten Zimmern hat man eine uneingeschränkte Aussicht ohne direkte Nachbarn. Zumindest jetzt noch, denn im Osten, zum Rijnhaven hin, sind noch einige Neubauten geplant. Aber momentan kann man hier noch die wunderschöne Aussicht auf den ehemaligen Hafen und die Stadt bis zum Fussballstadion 'De Kuip' genießen. Einschließlich eines perfekten Sonnenaufgangs am Morgen, weshalb diese Zimmer auch Sunrise-Zimmer genannt werden.

Natürlich gibt es auch die entsprechenden Sunset-Zimmer, die den Genuss des Sonnenuntergangs erlauben. Dazu hat man einen Blick auf die Innenstadt, die Maas und auf die Erasmusbrücke. Damit man den Sonnenuntergang auch richtig auskosten kann, gibt es in diesem Zimmer auch die Nutzung der Minibar gratis dazu. So richtig gratis dann eigentlich wieder nicht, denn diese Zimmerkategorie ist auch etwas teurer. Wer mit einem Drink in der Hand sich dann in den 'Lazy Bastard', den Designer Sessel von Montis, setzen darf, muss man mit seinem Mitbewohner dann ausknobeln, pro Zimmer gibt es immer nur einen. 

Die Ausstattung der Zimmer Urban (mit wenig bis keiner Aussicht und einem gegenüberliegenden Gebäude), Sunrise und Sunset sind ziemlich gleich. Ein bzw. zwei Betten (sehr bequem mit vielen Kissen zur Auswahl), ein Sessel, teilweise ein Tisch, TV hinter einer Spiegelwand, etwas kleiner Wandschrank (mit Minibar und Safe), Nische mit Nespresso-Kaffeemaschine, Badezimmer mit Dusche und manchmal mit Badewanne. Gelüftet und geheizt wird über eine Lüftungsanlage, die, wenn sie nachts anspringt, leider ein bisschen zu laut ist.

Die Zimmer sind nicht sehr groß, aber wirken durch den Spiegel und das gläserne Bad nicht beengt. Am allerschönsten sind aber die raumhohen Fenster über die ganze Fassade. Was für eine Sicht! Und das, obwohl das Hotel nur bis zum 23. Stockwerk reicht. Ich habe sogar nachts die Vorhänge offen gelassen, damit ich die Aussicht genießen kann, sobald ich die Augen aufmache.

Das Sunrise-Zimmer im nhow Rotterdam am Morgen

Eine wunderschöne Aussicht hat man auch von der Bar und dem Restaurant im 7. Stock. Die Erasmusbrücke hat man auf Augenhöhe direkt vor der Nase und die Sicht auf die vorbeiziehenden Schiffe ist einfach perfekt. Übrigens auch auf die Köche hat man eine gute Sicht, denn es gibt eine offene Küche und man kann dadurch beim Zubereiten seines Abendessens regelrecht zuschauen.

Die angebotenen einzelnen Portionen sind recht klein, was so auch ehrlicherweise auf der Speisekarte steht, man sollte also mehrere Gänge bestellen. Für einen normalen Hunger mindestens 3 bis 4, würde ich sagen. Geschmacklich fand ich das meiste sehr gut (vor allem den Thunfisch mit mariniertem Ingwer), aber so richtig vom Hocker gehauen hat es mich nicht.

Thunfisch mit mariniertem Ingwer

Obstsalat beim Frühstücksbuffet

Das Rührei beim Frühstück fand ich auch eher enttäuschend, aber so geht es mir mittlerweile in beinahe allen größeren Hotels. Scheinbar gibt es nur noch Hotels in Budapest oder Prag, die Rührei aus richtigen frischen Eiern zubereiten. Aber im nhow Rotterdam gibt es die Frühstückseier auch auf Bestellung frisch und nach eigenen Vorstellungen (ohne Mehrpreis) und dieses Angebot sollte man einfach nutzen.

Über den Rest des Frühstücksangebots kann ich absolut nichts Negatives berichten. Die Auswahl ist groß und es gibt auch Besonderheiten wie Smoothies oder frische Fruchtsalate, die hübsch in schicken Gläsern angerichtet sind.

Ach ja und dazu gibt es natürlich diese wunderschöne Aussicht auf Rotterdam!

Aussicht vom Sunrise-Zimmer am Morgen

Info

Die Zimmerpreise für das Urban-Zimmer liegen zwischen 109,- und 159,- Euro inkl. Frühstück. Das Sunrise-Zimmer kostet einen Aufschlag von 10,- Euro, das Sunset-Zimmer von 30,- Euro. Die Suiten im obersten Stockwerk mit 2 Zimmern kosten ca. 100,- Euro mehr.
Buchen kann man über die Website des Hotel nhow Rotterdam (englisch) oder ganz einfach auf Deutsch über booking.com*. Die Preise sind übrigens identisch, bei booking.com wird aber die Touristensteuer von 4,5 % gleich mit eingerechnet.

Stellplatz Tiefgarage: 30,- Euro pro Tag

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Metro und Straßenbahn Haltestelle Wilhelminaplein
 

 

Hinweis: Im Hotel nhow Rotterdam habe ich auf Einladung des Hotels, sowie im Zuge einer Pressereise, die vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention und Rotterdam Partners organisiert wurde, übernachtet.

 

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