Warum sollte ich auf einem Surfbrett stehend übers Wasser paddeln? Eine Frage, die ich mir bei der Fahrt zum Veluwemeer öfters stelle. Nur weil das gerade ein riesiger Hype ist, muss ich doch nicht auf den Komfort, in einem Boot zu sitzen, verzichten.
Aber es kommt, wie es kommt. Auch als nicht mehr ganz so jugendlicher Blogger darf man sich neuen Trends nicht verschließen. Die Recherche geht vor, es geht aufs Brett. Und was soll ich euch sagen – ach, lest selbst.
Windy Waters
Wir sind bei Windy Waters, einem Wassersportzentrum im Ferienpark Bad Hoophuizen, verabredet. Der Name ist heute übrigens Programm. Nach grellem Sonnenschein und brütender Hitze gestern, haben wir heute Dauergrau und beinahe stürmischen Wind.
Die Surfbretter vor den Ferienhäusern lassen erkennen, dass der Park vor allem bei Windsurfern sehr gefragt ist. Kein Wunder, das flache Veluwemeer ist perfekt dafür und für Könner und für Anfänger einfach ideal. Selbst Dreikäsehochs im Kindergartenalter tummeln sich hier auf Surfbrettern im Wasser.
Rauf aufs Brett
Windsurfen steht bei uns heute jedoch nicht auf dem Programm. Auf uns wartet Ender, um uns in die Grundlagen des Stand Up Paddlings einzuweisen. Ihr wisst schon, auf einem Surfbrett stehend übers Wasser paddeln.
Eingepackt in einen Neopren-Anzug und mit einem Paddel in der Hand stellen wir uns erst einmal an Land aufs Brett. Nur wenige Minuten dauern unsere Trockenübungen, dann hält uns Ender fit genug für den nassen Part. Bis rund 800 m vom Ufer entfernt, kann man im Veluwemeer im Wasser stehen. Also auch für Anfänger wie mich kein Problem.
Kaum im Wasser hieve ich mich aufs Brett und versuche zu stehen. Vermutlich nicht sehr elegant, aber überraschenderweise klappt das tatsächlich auf Anhieb. Auch wenn das Ganze eine noch recht wacklige Angelegenheit ist, ich stehe. Die ersten Paddelschläge, ganz wie uns unser Lehrer gezeigt hat, und schon gleitet das Brett voraus.
Und da kommt auch schon die Erkenntnis, der Grund, warum ich mich auf ein Surfbrett stellen sollte. Es macht Spaß! Riesigen Spaß sogar und das schon nach wenigen Minuten.
Stand Up Paddling ist Sport
Eine halbe Stunde später weiß ich auch, es macht Muskelkater. Zumindest kann ich bereits jetzt den selbigen in den nächsten Tagen erahnen. Ganz schön anstrengend, wenn man das Paddeln nicht gewöhnt ist. Welche Muskelpartien in meinem Körper nicht vorhanden sind, wird mir sehr schnell klar. Der Vorsatz, wieder mehr Sport zu machen, gewinnt an Raum in meinem Kopf.
Zumal wir heute nicht nur einen grauen Himmel, sondern auch einen ordentlichen Wind haben. Bis zum Ende der Bucht geht es mit Rückenwind noch ganz einfach. Aber schon beim Drehen macht mir der Wind einen Strich durch die Rechnung. Auf der einen Seite von hinten nach vorne paddeln, auf der anderen Seite von vorne nach hinten, hat mir Ender erklärt. Im Prinzip ganz einfach, wenn da nur der Wind nicht wäre.
Kaum eine Vierteldrehung geschafft, treibt der Wind mich wieder zurück. Also noch einmal von vorne, aber dieses Mal anders herum. Außer Atem und mit einem leichten Hitzegefühl schaffe ich letztendlich die Wende und mache mich auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Dann kommt es, wie es kommen muss. Dank inzwischen wackligen Knien geht es hinein ins kühle Nass. Der unvermeidliche Plumps ins Wasser, Untertauchen inklusive. Dass es bis zu meinem ersten Abgang aber weit über eine halbe Stunde gedauert hat, finde ich für eine blutige Anfängerin wie mich gar nicht so übel.
Stand Up Paddling macht hungrig
Mächtig stolz, ziemlich k. o. und mit einem dicken Grinsen im Gesicht beende ich etwas später mein erstes Stand Up Paddling Abenteuer.
Mit gewaltigem Appetit setze ich mich nach einer heißen Dusche auf die Terrasse des Restaurants Babbel Beach im Ferienpark. Der große Teller Pasta ist jetzt genau das Richtige.
Beim Essen schweift mein nagelneuer „Kennerblick“ über den See und beobachtet die Gruppe Stand Up Paddler vor uns.
Und ja, ich weiß jetzt, warum Stand Up Paddling so ein großer Hype ist – es macht riesigen Spaß!
Reiseinfos
Windy Waters
Varelseweg 211, Hulshorst
Aktivitäten, Kurse und Verleih für Wassersport (Kite- und Windsurfen, Katamaran-Segeln und Stand Up Paddling) und mehr. Eine Schnupperstunde Stand Up Paddling kostet € 15,- pro Person. Weitere Infos findet ihr auf der Website.
Bubble Beach
Nettes Restaurant mit großer Terrasse im Ferienpark. Leckeres Essen gibt es natürlich auch.
Ferienpark Bad Hoophuizen
Vermietet werden Bungalows und Chalets in verschiedenen Preis- und Komfortklassen. Tolle Lage direkt am Wasser. Weitere Infos, Fotos und die Möglichkeit zu buchen findet ihr auf direkt auf der Website von EuroParcs Bad Hoophuizen.
Hinweis: Meine Schnupperstunde im Stand Up Paddling hatte ich bereits im letzten Sommer auf Einladung von Das andere Holland.
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