Sprachen, die dem Niederländischen nicht unähnlich sind. Viele Häfen, Schiffe und auch ein Wasserbus. Spektakuläre moderne Architektur und sogar einen Freiluft-Coffeeshop. Beinahe wie in Holland, aber dann doch ein bisschen anders.

Ein Reiseblogger-Treffen ist der Anlass für mein Fremdgehen. Für meinen Ausflug nach Norden, nach Kopenhagen und Oslo. Eine Reise mit dem Schiff, einem Bloggerschiff sozusagen, denn die DFDS Seaways hat uns 20 Reiseblogger zur MiniKreuzfahrt eingeladen.

PDRB dfds-seaways

Es ist meine erste Reise nach Skandinavien, soweit im Norden war ich noch nie. Den strahlend blauen Himmel und die sehr angenehmen 20 Grad habe ich so auch nicht erwartet, dann aber sehr genossen. Selbst auf dem Schiff, auf dem während der Fahrt durch das Kattegat von Kopenhagen nach Oslo natürlich ein kräftiger Wind bläst, macht das Sonnendeck seinem Namen alle Ehre und verleitet sogar einige hartgesottene Passagiere dazu ihre T-Shirts auszuziehen.

Wir Reiseblogger genehmigen uns einen ersten Drink. Hände werden geschüttelt, es wird umarmt und gedrückt. Viele kenne ich bisher nicht persönlich, sondern nur virtuell übers Internet. Es überrascht, wie vertraut man sich trotzdem ist. In den nächsten Tagen lernt man sich kennen und kommt sich näher. Man isst zusammen, man trinkt zusammen, man teilt sich die Kabine und zu guter Letzt - man arbeitet zusammen. So ein Reiseblogger-Treffen ist ja nicht nur Vergnügen.

Obwohl?! Die Versorgung auf der Fähre von Kopenhagen nach Oslo ist perfekt. Am Buffet esse ich mich kugelrund. Es ist einfach zu gut, um nicht auch noch zum vierten Mal etwas von den Leckereien auf meinen Teller zu schöpfen. Zum späten Sonnenuntergang, wir sind ja im Norden, geht es an Deck. Mehr Aktivität ist nicht mehr drin, den Whirlpool überlasse ich an diesem Abend den anderen.

Sonnenuntergang über dem Fjord

Bei der Einfahrt in den Oslofjord am nächsten Morgen stehe ich schon wieder an der Reling und schaue auf das Wasser und die grünen Hügel links und rechts mit den typischen bunten Häuschen. Vor uns taucht Oslo auf mit einem wunderschönen Opernhaus, das wie ein Eisberg im Wasser liegt. Man fragt sich, warum die Osloer so lange diskutiert und gestritten haben, über das Bauwerk und seinen Standort. Perfekter kann Oslo seine Besucher nicht willkommen heißen.

Schon von Weitem sieht man viele Menschen auf dem begehbaren Dach. Ich kann es kaum erwarten, es ihnen gleich zu tun. Es dauert dann aber noch ein bisschen und es wird schon dunkel, als ich über die schrägen Flächen aus weißem Carrara-Marmor den „musikalischen Eisberg“ erklimme. Ich bin nicht allein, viele Menschen tummeln sich hier. Kinder rennen umher und Liebespaare genießen den Sonnenuntergang mit einem Glas Wein. Was für eine Aussicht auf Stadt und Fjord. Architektur, die glücklich macht!

Oper von Oslo

Aussicht von der Oper in Oslo bei Nacht

Auch sonst hat Oslo einiges zu bieten.

Leider bleibt mir nicht viel Zeit die Stadt zu entdecken. Dem Trubel des Nationalfeiertags, an dem scheinbar ganz Norwegen schick gekleidet und in feiner Tracht in der Hauptstadt unterwegs ist, entflüchte ich etwas und lasse mich auf einem traditionellen Segelschiff durch den Fjord schippern. Eigentlich ist diese Hop-on Hop-off Tour dazu gedacht auch mal auszusteigen, aber der Himmel ist so strahlend blau und die Umgebung so schön – ich bleibe einfach sitzen.

Nationalfeiertag in Oslo

auf dem Schiff unterwegs im Osloer Fjord

Mit strahlend blauem Himmel empfängt mich Kopenhagen nach der Rückfahrt am nächsten Tag leider nicht. Es regnet und ich werde mindestens 3 Mal nass. Die Badewanne in meinem Zimmer im Hotel Andersen versöhnt mich mit der Wetterlage und am nächsten Tag scheint auch schon wieder die Sonne.

Ich lasse mich angenehm planlos durch die Stadt treiben und fühle mich an manchen Stellen wie in Rotterdam. Moderne Architektur erobert die Stellen in der Stadt, an denen früher Hafenbetriebe angesiedelt waren. Dass momentan das Bryghusprojektet realisiert wird, das von dem bekannten Rotterdamer Architekturbüro OMA von Rem Koolhaas entworfen wurde, macht die Analogie der beiden Städte perfekt.

Bibliothek in Kopenhagen

Blick auf die Oper von Kopenhagen

Auch mein Besuch in Christiania erinnert mich sehr stark an Holland. Etwas unvorbereitet mache ich mich mit dem Wasserbus auf den Weg dorthin. Irgendwas von autonomem Gebiet und Hippiekolonie habe ich im Kopf, mehr nicht. Erst nachträglich lese ich, dass das ehemalige Kasernengelände 1971 besetzt wurde und in den Anfängen von 400 Menschen bewohnt wurde. Inzwischen gibt es ungefähr 1000 Bewohner und die Häuser, in denen sie wohnen, könnten nicht unterschiedlicher sein. Von bunt angestrichenen Bretterbuden bis zu sehr modern renovierten Backsteingebäuden ist alles vertreten.

Von der alten entspannten Hippie-Atmosphäre, die es dort vermutlich mal gab, ist aber nicht mehr viel zu spüren. Zumindest nicht für Besucher. Die Freistadt Christiania hat sich zu einer Touristenattraktion und einem großen Freiluft-Coffeeshop entwickelt. In der „Green Zone“ wird Cannabis verkauft und kiffende Touristen sind an jeder Ecke und hinter jedem Busch zu finden. Für mich nicht besonders aufregend und interessant nach beinahe 15 Jahren in Holland. Da geh ich doch lieber einfach mal echten dänischen Kaffee trinken.

Unterwegs in Christiania in Kopenhagen

Infos:
In Oslo habe ich im Hostel Central übernachtet. Dank der gepfefferten Preise in Norwegen habe ich mich für diese vermutlich sauberste Jugendherberge der Welt entschieden. Nicht nur ein Anlaufpunkt für Jugendliche, auch Familien und Senioren übernachten dort.
In Kopenhagen war ich im sehr empfehlenswerten Hotel Andersen untergebracht. Perfekte Lage in der Nähe des Bahnhofs und tolle Zimmer.

 

Hinweis: Diese Reise wurde freundlicherweise unterstützt von DFDS Seaways, Visit Oslo und Visit Denmark. Danke!

Ausblick auf den Osloer Fjord

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