Artikel zu Kunst, Kultur und Architektur
Mit Blumen und Früchten gefüllt war das Horn, das Amalthea dem jungen Zeus zum Spielen gab. Göttlich, wie Zeus war, machte er ein Füllhorn, ein Horn des Überflusses, daraus. Auch außerhalb der griechischen Mythologie steht das Füllhorn für Reichtum und Überfluss. Fortuna, die Göttin des Glücks, schmückt sich häufig damit.
Reichtum, Überfluss und Glück spüre ich auch, als ich in der neuen Markthalle stehe und das „Hoorn des Overvloeds“, das über mir ausgeschüttet wird, bewundere. 11.000 m2 farbenfroher Überfluss, Früchte und Blumen, überspannen mich in einem 40 m hohen Bogen. Der Künstler hätte keinen treffenderen Namen für sein Kunstwerk finden können.
Weiterlesen: Die Markthalle in Rotterdam, ein Horn des Überflusses
Kommentar schreiben (6 Kommentare)Ein hässlicher Kerl und auch sonst etwas seltsam sei er gewesen, erzählte der sehr betagte Herr, der schon in seiner Kindheit neben der Mühle wohnte, vor einigen Jahren in einem Interview. Mit weit über hundert Jahren ist der Herr verstorben und er sprach damals von keinem geringeren, als dem berühmten Maler Vincent van Gogh.
Berühmt war er damals noch nicht, als er mit seiner Staffelei auf dem Rücken durch die Felder rund um den Ort Nuenen wanderte und eben an besagter Mühle, der Opwettense Watermolen, haltmachte, um sie zu malen. Die Mühle steht noch immer und das Bild, dass Van Gogh damals im November 1884 davon gemalt hat, war einem Sammler im Juni 2013 immerhin etwas mehr als 1,5 Mio. Euro wert.
Weiterlesen: Auf den Spuren Vincent van Goghs, Teil 2 – die Anfangsjahre in Nuenen
Kommentar schreiben (3 Kommentare)In Holland kennt Douwe Egberts jedes Kind, zumindest wenn es schon in einem Alter ist, um Kaffee zu trinken. Deutsche sagt der Firmenname vielleicht nichts, aber wenn sie gut auf die Verpackung ihrer Senseo-Pads schauen, steht er dort bestimmt irgendwo.
Was ich bisher nicht wusste - der Ursprung dieser Kaffeerösterei liegt in Joure. Und Kaffee gebrannt wird in diesem Ort in Friesland noch heute. Gründer des heutigen Konzerns war ein Egbert Douwes. Seinen Betrieb benannte er aber nicht nach sich, wie man vermuten könnte, sondern nach seinem Sohn Douwe Egberts. Ein bisschen verwirrend diese Namensvariationen, die im Jahr 1755 in Friesland scheinbar üblich waren, da weiß man gar nicht mehr, was vorne und hinten ist.
Weiterlesen: Kaffeeduft und Glockenschlag – ein Besuch im Museum Joure
Kommentar schreiben (8 Kommentare)„Während meiner Krankheit sah ich wieder jedes Zimmer im Haus in Zundert, jeden Weg, jede Pflanze im Garten, die Aussicht ringsum, die Felder, die Nachbarn, den Friedhof, die Kirche, unseren Gemüsegarten dahinter – bis hinauf zu dem Elsternest in der großen Akazie auf dem Friedhof“. Diese Zeilen schrieb Vincent van Gogh seinem Bruder Theo im Januar 1889.
Und da steh ich jetzt in Zundert, 125 Jahre nach den Worten von Vincent van Gogh, und schaue auf das Haus seiner Nachbarn, auf die Kirche und den Friedhof. Sogar den Gemüsegarten neben der Kirche, in dem Van Goghs Mutter Kartoffeln pflanzte, gibt es jetzt wieder an gleicher Stelle.
Weiterlesen: Auf den Spuren Vincent van Goghs, Teil 1 – der Geburtsort Zundert
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Ab Freitag empfängt es wieder begeisterte Besucher, die nicht nur vom Gebäude selbst, sondern endlich auch wieder von der weltberühmten Gemäldesammlung holländischer und flämischer Meister genießen können. Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge ist zurück und bezaubert nicht nur mich mit einem Blick, der einen nicht aus den Augen zu lassen scheint.
Weiterlesen: Wiedereröffnung des Mauritshuis - das "Mädchen" ist zurück in Den Haag
Kommentar schreiben (1 Kommentar)„Nur der sitzende Mensch kann gerechte Entscheidungen treffen, wer wütend aufspringt, stößt sich den Kopf“ lese ich auf der Infotafel über die Toguna. Die Toguna ist sozusagen das Rathaus der Dogon, ein Volk im afrikanischen Mali, erfahre ich hier und endlich hat das Rätselraten über die Funktion dieser etwas seltsam anmutenden Konstruktion ein Ende.
Ich bin nicht in Afrika unterwegs, sondern zwischen grünen Wiesen und Wald am Ortsrand von Berg en Dal. Dieser Ort liegt in Gelderland, gleich neben Nijmegen und direkt an der deutschen Grenze. Hier im Afrika Museum findet man nicht nur eine unglaubliche Sammlung an afrikanischer Kunst und Kultur, sondern auch gebaute und erlebbare Architektur.
Weiterlesen: Afrika in Gelderland
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