So das war er jetzt, der letzte Koninginnedag am 30. April. Die deutschen Medien berichteten gestern ja ausgiebig darüber, so dass ich mir das jetzt sparen kann.

Ich habe die Feierlichkeiten gestern ausfallen lassen und es mir zu Hause gemütlich gemacht. Dieses Jahr war ich seit Jahren mal wieder auf der KoninginneNach, also der Königinnennacht, in Den Haag am Abend zuvor. Und beide Tage feiern - da streikt Körper und Geist.

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Was Amsterdam für den Königinnentag, ist Den Haag für die Nacht davor. The Place To Be! Traditionell wird die KoninginneNach dort mit einem großen öffentlichen und gratis Festival gefeiert. Seit ein paar Jahren nennt sich das jetzt LIFE I LIVE Festival, aber das nur am Rande. Mit mir waren noch knappe 200.000, mehr oder weniger in Orange gekleidete, Leute da und wechselten zwischen den 7 Freiluftpodien hin und her.

Oder auch nicht, denn manche Band war es durchaus wert, länger vor einem Podium zu stehen. Mir gefiel CLAW BOYS CLAW sehr gut, eine, nicht mehr ganz neue, Amsterdamer Band, die seit einigen Jahren wieder auftritt und wirklich für Stimmung sorgt. Dagegen war danach der Hauptakt auf dem Spuiplein, die Utrechter Band KENSINGTON, regelrecht fad und ich wechselte zum Kerkplein-Podium zu WE HAVE BAND. Super Musik aus London, die ich vorher noch nie gehört hatte. Still stehen ging dabei nicht.

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Getrunken wird auf so einem Festival natürlich auch. Und wo man sich in Deutschland ausgeklügelte Pfandsysteme ausdenkt, löst man dies in Holland ganz pragmatisch. Plastikbecher, die man nach dem Austrinken auf den Boden wirft. Inzwischen habe ich mich ja dran gewöhnt, aber ich kann mich noch an mein erstes Festival in Holland erinnern. Als brave Deutsche war ich äußerst irritiert über die riesen Sauerei überall und vergeblich suchte ich nach einem Mülleimer. Es gibt zwar den ein oder anderen, der auf dem Gelände sowieso rumsteht, aber der ist natürlich innerhalb kürzester Zeit völlig überfüllt. Es wird einfach alles auf den Boden geworfen und am Ende des Festivals kommt der große Reinigungstrupp und kehrt alles zusammen.

Genauso gewöhnungsbedürftig sind übrigens die Toiletten. Denn üblicherweise gibt es hier bei Veranstaltungen abgesperrte WC-Bereiche, die dann voller Dixie-Klos stehen. Also die ohne Wasserspülung. Muss nicht schlimmer sein, als andere Festival-Klos, aber leider gibt es manchmal nicht einmal Waschbecken um sich hinterher die Hände zu waschen. Ob das auf dem LIFE I LIVE auch so war, kann ich aber nicht sagen. Ich habe mir das Bahnhofsklo als bessere und sauberere Alternative ausgesucht.

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Ausgeschenkt wurde übrigens hauptsächlich Bier, das wie in Holland leider üblich, preislich selbst das Münchner Oktoberfest in den Schatten stellt. So waren für 0,4 l im formschönen Plastikbecher ganze 4,50 Euro fällig. Ich muss ja nicht extra erwähnen, dass die kleineren Geschäfte rings um das Stadtzentrum einen sehr gut gefüllten Vorrat an Dosenbier hatten, den sie auch sehr gut verkauften. Es wurde aber nicht nur Bier getrunken und so mancher hatte sich überschätzt und musste sich unschön erleichtern. Mir kamen auch einige mit einem nervösen Zucken oder einem seligen Lächeln entgegen, das sie sicher nicht vom Bier bekommen haben. Soweit ich es mitbekommen habe, verlief aber alles ziemlich friedlich und die reichlich vorhandenen Polizisten hatten keinen so stressigen Abend.

Um 1 Uhr war das Festival offiziell zu Ende, aber in den Bars und Kneipen ging die Party weiter und es gab lange Schlangen und viel Gedränge vor den Eingängen. Wie lange gefeiert wurde? Keine Ahnung, denn ich habe mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht und mich in den Zug zurück nach Hause gesetzt.

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