Wenn Politiker genug haben von Eurokrise, Sparhaushalt und Arbeitslosenzahlen wird das Thema 'Rauchen in der Gastronomie' immer wieder gerne aufgewärmt. Das ist auch in Holland so.

Nach gefühlten 3 Monaten Pause, sitzen sich die Befürworter, Gegner und solche die sich nicht entscheiden können wieder in den Talkshows gegenüber, um alles schon einmal Gesagte noch einmal zu sagen. Ob bei Pauw & Witteman oder bei Nieuwsuur, das Rauchen bzw. das Verbieten davon ist wieder ein wichtiges Thema.

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Vor beinahe 10 Jahren, im Jahr 2004, wurde in den Niederlanden das Gesetz für einen rauchfreien Arbeitsplatz eingeführt. Da darunter auch Arbeitsplätze in der Gastronomie fallen, bedeutete dies auch ein Rauchverbot in Restaurants und Kneipen. Da viele Raucher nicht auf ihre Zigarette nach dem Essen und vor allem nicht zum Bier verzichten wollten, war der Widerstand gegen dieses Gesetz von Anfang an recht groß. Deshalb wurde die Gastronomie vom Rauchverbot anfänglich noch ausgenommen.

Nach allerlei halbherzigen Absprachen zwischen der Politik und den Vertretern der Gastronomie wurde dann aber 2008 das Rauchverbot auch dort eingeführt. Nur noch in abgeschlossenen Räumen, in denen sich kein Personal aufhielt, durfte geraucht werden. Vor allem in sehr kleinen Kneipen, die nur aus einem Raum bestanden, und in Coffeeshops, wohin die Leute wegen des Rauchens gingen, löste dies etliche Probleme aus. Die Raucher nach draussen schicken war auch keine praktikable Lösung. So war der Protest auch entsprechend groß und sehr viele hielten sich schlichtweg nicht an das Rauchverbot.

witte aap

Nach langer Streiterei, nicht zuletzt im Wahlkampf, kam die Politik den kleinen Kneipen entgegen und versprach im November 2010 eine Ausnahmeregelung. Seit Juli 2011 sind nun kleine Kneipen mit max. 70 m² und ohne Personal, in denen vorwiegend Getränke (Alkohol) ausgeschenkt werden, vom Rauchverbot ausgenommen. Diese Kneipen müssen an der Eingangstür durch ein Schild bzw. Aufkleber als rookcafé gekennzeichnet sein. Nicht damit sich jemand aus Versehen und aus Unwissenheit in die Gefahrenzone begibt.

rauchverbot symbolEs sind jetzt noch keine 2 Jahre um, Niederlande hat inzwischen wieder eine neue Regierung gewählt, und die Diskussion beginnt von vorn. Nicht das sich jetzt irgendwelche neuen Erkenntnisse und Argumente aufgetan hätten. Es ist eine reine Wiederholung derselben Diskussion, nur die Akteure sind z.T. verändert. Täglich grüßt das Murmeltier fällt mir dazu nur ein.

Vielleicht regelt sich das mit der Raucherei ja aber auch ganz von alleine. Denn die Preise für Zigaretten und Tabak steigen viel schneller als sich Politiker einigen, Gesetze erlassen und diese auch noch durchsetzen. Bei inzwischen ca. 5,50 Euro für 19 Zigaretten und ca. 6,70 Euro für 40 g Drehtabak überlegt es sich der ein oder andere vielleicht doch noch und lässt es einfach sein.

 

PS: Die Regelung für kleine Kneipen unter 70 m²  wurde inzwischen vom "Hoge Raad" kassiert und auch dort gilt seit 2014 uneingeschränkt das gesetzliche Rauchverbot.

 

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