Hallo Zusammen,

erst einmal vielen Dank für dieses Forum und diese Seite. Ich konnte schon einige hilfreiche Informationen aus dem ein oder anderen Bericht ziehen. Nun kurz zu meiner Person und meinem Anliegen. Ich wohne mit meinem minderjährigen Sohn in Deutschland und werde in den Niederlanden eine Arbeitsstelle annehmen. Da der Weg zwischen Arbeitsstätte und Heimatort in Deutschland zu weit voneinander entfernt ist, werden wir unter der Woche bei Verwandten in den Niederlanden unterkommen. 
An den Wochenenden werden wir in Deutschland sein. Mein Sohn wird in dieser Zeit in den Niederlanden zur Schule gehen („Vorschule ab 4 Jahre). Ich bin alleinerziehend. 

Da ich mich in den Niederlanden krankenversichern lassen muss, habe ich bereits Kontakt zu einer niederländischen KK aufgenommen, das S1 Formular für mich bei dieser KK und für meinen Sohn über die CAK angefordert und alles mit der deutschen KK abgeklärt. 

BSN Nummern niet ingezeten haben wir ebenfalls schon beantragt und vorliegen. 

Nun zu meinen eigentlichen Fragen … da ich Grenzpendlerin bin, wir aber nicht jeden Tag nach Hause fahren können, werden wir uns von Mo-Fr in den Niederlanden befinden. Am Wochenende und an anderen freien Tagen sind wir dann in Deutschland. Ich werde diesen Job länger als 4 Monate ausüben. Das heißt, ich muss mich doch in den Niederlanden mit einem Wohnsitz anmelden, oder? 

Jetzt ist meine große Sorge, dass ich dadurch den Anspruch auf die deutsche Krankenkasse verliere. Ich arbeite in der Nähe der deutschen Grenze und so ist es kein Problem diese Leistungen für mich und für meinen Sohn in Anspruch zu nehmen. Und auch wenn wir in unserem Heimatort sind, befinden sich dort natürlich unsere Stammärzte.
Wie oder mit wem muss ich mich in Verbindung setzen, dass dies nicht passieren wird? 

ich bekomme so unterschiedliche Antworten und ich bin doch sicherlich nicht die Einzige, der es so ergeht. 

Gerne würde ich mich mit jemanden dazu austauschen. 

Mit der Grenzinfo habe ich mich bereits in Verbindung gesetzt. Da hieß es von einer Ansprechpartnerin, dass ich mich in den Niederlanden anmelden müsste und solange mein Wohnsitz Deutschland nicht in frage gestellt werden würde, müsste ich auch keine Aktionen unternehmen. 

Bei der SVB Duitse zaken hieß es, dass ich Grenzpendlerin bin und auch wenn ich unter der Woche in den Niederlanden bin, gelte ich als Grenzpendlerin und bin nicht verpflichtet mich in den Niederlanden anzumelden. Wenn ich mich anmelde, hätte das Konsequenzen auf meine Deutsche Krankenversicherung etc. denn dann ist das aus Sicht der Niederlande mein Hauptwohnsitz. 

Die Option an der deutschen Grenze eine Unterkunft zu finden, ist keine Option für mich, da ich in den Niederlanden bei Verwandten unterkommen kann. Wenn ich allerdings eine Wohnung anmieten würde in NL, dann müsste ich mich dort doch sicherlich auch anmelden. 

Es fühlt sich für mich nur nicht richtig an so gar keine Meldeadresse in den Niederlanden anzugeben. Und auch für den niederländischen Arbeitgeber muss dies doch merkwürdig sein. 

leider bekomme ich nur so unterschiedliche Antworten und fühle mich nicht so gut beraten. Gibt es noch andere Anlaufstellen -außer Grenzinfo oder die Behörden? Oder sollte ich mal einen Anwalt an der Grenze befragen? 

Würde mich sehr über einen Austausch freuen. Es gibt doch sicherlich auch andere, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. 

Wie gesagt, möchte ich meine Zelte auf gar keinen Fall in Deutschland abbrechen. Das Jobangebot ist aber so einmalig und der Gedanke in den Niederlanden zu arbeiten, macht die Sache einfach auch sehr interessant. 

VG und schon mal lieben Dank! 


 

Hallo Jeannette,

laut niederländischer Einwanderungsbehörde ist man Grenzarbeiter, wenn man minimal 1x pro Woche zu seinem Wohnort in Deutschland zurückkehrt.
ind.nl/nl/verblijfsvergunningen/werken/a...-werken-in-nederland

Wenn Du also am Wochenende in Deutschland bist, ist die Bedingung erfüllt.
Dann schreibt man sich nicht bei der Gemeinde ein und registriert sich im Register voor Niet-Ingezetene. Das hast du ja schon gemacht.

So würde ich das auch erst einmal lassen. Falls sich an der Situation irgendwas ändert, kannst du dich immer noch anmelden.

LG Simone

Hallo Simone,
ganz lieben Dank für deine Antwort und den Link. Dann werde ich auf jeden Fall erst mal alles so belassen. Das beruhigt mich doch schon sehr.

Die Frage, die mich aber auch noch sehr interessiert (vielleicht auch für mich für die Zukunft), ob man einen Wohnsitz in den Niederlanden und einen Wohnsitz in Deutschland haben kann, unabhängig davon, welcher dieser Wohnsitze dann der Hauptsitz ist. Also ob es grundsätzlich möglich ist in 2 Ländern gemeldet zu sein innerh. Europas.
Oder gibt es dann Stress mit den Behörden (Niederlande und/oder Deutschland)?

Weißt du zufällig eine Anlaufstelle, bei der man sich diesbezüglich mal beraten kann - außer der Grenzinfo?

Vielleicht gibt es ja auch jmd. der genau diese Situation hat und mit dem ich mich mal austauschen könnte.

LG

Hallo,
ich kenne viel deutsche in NL, die auch noch einen Wohnsitz in Deutschland haben. Vorteile hat das aber eigentlich nicht, außer dass man dort bei der deutschen Gemeinde seinen Pass verlängern lassen kann.

Grundsätzlich sind das dann zwei Hauptwohnsitze. Da wo du wirklich dauerhaft wohnst ist dann dein ständiger Aufenthalt mit entsprechender Steuer- und Sozialversicherungspflicht, Rente usw.

In Deutschland ist man dann zwar noch gemeldet, aber man hat dort nicht seinen ständigen Aufenthalt. Das muss dann auch beim Finanzamt und anderen Behörden so gemeldet werden.

Gruß Simone