Seit der Name Banksy für viele ein Begriff ist und seine Kunst für Millionen verkauft wird, hat Street-Art wohl definitiv sein Schmuddel-Image verloren. Vorbei sind die Zeiten, als die Kunst an der Wand noch als Sachbeschädigung und Wandschmiererei angesehen wurde.
Nicht ohne Grund. Statt krakelig gesprühten Namen und Slogans sind jetzt wahre Kunstwerke an Häuserwänden und Betonmauern zu finden. Kunst mit einer gesellschaftskritischen Botschaft oder Kunst, die einfach nur schön ist und Freude macht.
Auch wenn es in Rotterdam keinen Banksy gibt, sehenswert ist die Street-Art in der Stadt allemal. Viele niederländische Künstler haben hier den öffentlichen Raum verschönert, aber auch Werke von internationalen Künstlern aus Belgien, Frankreich oder auch entfernteren Teilen der Welt sind zu finden. Es gibt sehr viel zu sehen. So ziemlich in jeder Ecke, in jedem Stadtviertel, kann man irgendwo Kunst an Mauern entdecken.
Ganze Häuserwände verziert mit großflächigen Auftragsarbeiten. Dunkle Unterführungen, die mit Farbe an der Wand gleich viel freundlicher wirken. Und dazwischen die eher spontanen und vermutlich auch illegalen Graffitis, die aus einem Bretterverschlag oder einer schmuddeligen Ecke ein sehenswertes Objekt machen.
Ich bin mit meiner Bloggerkollegin Katharina vom Niederlandeblog in Rotterdam unterwegs. Trotz Eiseskälte haben wir es gut getroffen mit dem Termin für unsere private Street-Art-Tour. Die Sonne strahlt von einem blauen Himmel, was will man mehr.
Street-Art im Stadtviertel Afrikaanderwijk
Über die Erasmusbrücke machen wir uns auf Richtung Afrikaanderwijk, ein Stadtviertel im südlichen Teil von Rotterdam.
Der Plan, den wir uns ausgedruckt haben, erweist sich als nicht sonderlich brauchbar. Aber eine ältere Dame, die gerade ihren Müll zum Container bringt, weist uns den Weg. Denn auch wenn die neue Gestaltung einiger Hauswände erst auf große Skepsis stieß, sind die Bewohner jetzt sehr angetan von der Street-Art in ihrem Viertel.
Street-Art im Stadtzentrum von Rotterdam
Auch in anderen Stadtvierteln im Süden gibt es tolle neue Street-Art zu finden. Aber alles an einem Tag und dann zu Fuß, ist uns dann doch zu weit. Wir gehen lieber wieder zurück ins Stadtzentrum.
Vieles ziert hier schon seit Längerem die Wände, aber auch wenn ich öfters dort unterwegs bin, entdecke ich doch immer wieder etwas, das ich noch nicht kenne. Meist muss man schon ein bisschen in die Hinterhöfe und durch die kleinen Straßen, um die schönen Kunstwerke zu entdecken. Sich einfach treiben lassen und neugierig sein, macht auch am meisten Spaß.
Wir schlendern durch die Seitengassen der Witte de Withstraat, durch Rotterdams China Town an der West Kruiskade und natürlich auch in das Gebiet beim Bahnhof Richtung Schieblock. Und immer wieder bietet sich die Gelegenheit zum Staunen und Bewundern.
Infos zu Street-Art in Rotterdam
In Rotterdam findet man Street-Art vor allem im Zentrum und dem direkt angrenzenden Gebiet, sowie den Stadtvierteln Afrikaanderwijk, Crosswijk, Oude Westen und dem Hafengebiet Merve-Vierhaven ganz im Westen. Ich habe euch hier nur eine kleine Auswahl gezeigt, es gibt noch so viel mehr!
Die Organisation Rewriters kümmert sich um Graffiti und Street-Art in Rotterdam und organisiert an Wochenenden auch Street-Art-Touren zu Fuß. Auf ihrer Website findet ihr auch einen Plan für eine Route durchs Zentrum, die relativ gut zu folgen ist.
Sie bieten auch eine App an, die man sich für € 0,99 herunterladen kann und die auch regelmäßig aktualisiert wird. Die App habe ich selbst nicht getestet, aber sie ist sicher einen Versuch wert.
Allgemeine Reise-Infos zu Rotterdam findet ihr natürlich hier auf Nach-Holland.de oder auch auf unserer Schwesterseite Nach-Rotterdam.de.
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