[Anzeige] Schon die Römer fanden Gefallen am Land van Cuijk. Ihnen gefiel damals vor allem die strategische Lage, uns interessiert momentan eher die Schönheit dieses Gebiets.

Wir wollen entdecken, erleben und genießen. Die unterschiedlichen Landschaften erkunden und uns die gute Küche schmecken lassen. Wandern, Radfahren und Wellness stehen auf unserem Reiseprogramm – Slow Travel vom Feinsten.

Ganz in Osten der Provinz Nord-Brabant befindet sich das Land van Cuijk. Nur vom Fluss Maas von den Provinzen Gelderland und Limburg getrennt und keine 10 km von Deutschland entfernt. Und wenn man weiß, dass man in den Niederlanden die Silbe ui eher als eu ausspricht, ist Cuijk auch kein Zungenbrecher mehr.

Wandern zwischen Hecken

Unser erstes Ziel ist gleich ein ganz Besonderes. Im Jahr 2018 hat die Unesco De Maasheggen zum Biosphärenreservat erklärt. Der Name Maasheggen gibt auch gleich Aufschluss über die Besonderheit dieses schönen Naturgebiets – Maas und Hecken. Gleich in mehreren Gebieten, die sich direkt an der Maas aneinanderreihen, sind die Hecken erhalten geblieben, die zur Abtrennung und Einzäunung der Felder und Weiden dort früher gepflanzt wurden.

Dichte, hohe und ziemlich dornige Hecken, die nicht nur die Nutztiere drinnen hielten, sondern auch die Raubtiere draußen. Selbst Julius Cäsar hatte so seine Probleme mit diesen Begrenzungen. In seinem Buch De Bello Gallico erwähnt er dieses Gebiet am Römerweg zwischen Maastricht und Nijmegen, dessen Hecken scheinbar auch für seine Legionen undurchdringlich waren.

Für uns bieten die Hecken nur Vergnügen, als wir an ihnen entlang wandern. Und wir sind nicht die Einzigen. Zwischen den Weißdorn-und Schlehenbüschen raschelt und piept es ununterbrochen, Vögel und anderes Kleingetier haben ihre wahre Freude an dem Grün. Und auch wenn wir keine gesehen haben, haben Eichhörnchen bestimmt einen reichlich gedeckten Tisch mit den ganzen Eichen, die hier wachsen.

Ich liebe die grünen Tunnel, durch die wir stellenweise wandern. Sträucher links und rechts und die mächtigen Kronen der Bäume über uns. Manchmal wird das Grün etwas lichter und wir können einen Blick auf die Kühe, Pferde oder Schafe werfen, die dort umgeben von den Hecken weiden.

Noch Stunden könnten wir so weiter wandern, Wanderwege gibt es reichlich. Aber wir wollen noch ein anderes Gebiet erkunden und biegen deshalb ab Richtung Auto.

Üppiges Grün ringsum bei unserer Wanderung im Gebiet De Maasheggen

Blick durch die Hecken auf die grasenden Kühe

Im Unterholz versteckt sich eine ganz andere Spezie

Die Heide blüht

Es sind nur rund 12 km bis nach Sint Anthonis, aber die Landschaft dort ist eine komplett andere. Wir parken auf dem großen Parkplatz bei Natuurpoort De Heksenboom. Nebenan im gleichnamigen Restaurant mit großer Terrasse kann man sich nicht nur mit Speis und Trank verköstigen, hier gibt es auch Informationen und Wanderkarten für das angrenzende Gebiet De Ullingse Bergen.

Aber auch ohne Kartenmaterial findet man seinen Weg. Jedoch gibt es verschieden lange Routen, und falls man der falschen Farbmarkierung folgt, könnte die Tour dann etwas länger werden als geplant. Der Schaden wäre nicht groß, denn es ist einfach wunderschön hier.

Los geht es mit Wald. Hauptsächlich Kiefernwald, der herrlich duftet. Der Waldboden ist weich und federt bei jedem Schritt. Die ersten offenen Flächen tauchen auf und dann sehen wir sie - die Heide, die blühende Heide genauer gesagt. Kräftiges Violett, wohin man schaut, ein Traum.

Nur wenige Menschen sind heute unterwegs und ich genieße nicht nur die Schönheit der Landschaft beim Wandern, sondern auch die Ruhe und Einsamkeit. Entspannung pur!

An Wegmarkierung mangelt es auf unserer Wanderung nicht

Kaum aus dem Wald, kommt die blühende Heide in Sicht

Was für eine Pracht!

Ausklang im Hotel

Am späten Nachmittag brechen wir auf nach Mill. Wir haben dort ein Zimmer im Wellness-Hotel Brabant-Mill reserviert und es wird Zeit einzuchecken. Dann Koffer auspacken, kurz unter die hervorragende Regendusche, und schon geht es frisch und auch ziemlich hungrig in Richtung Restaurant. Fahren wollen wir heute nicht mehr, deshalb bleiben wir einfach im Hotel zum Essen.

Wir entscheiden uns für ein 3-Gänge-Menü mit verschiedenen Gerichten, die man sich teilt. Zur Auswahl stehen Fleisch, Fisch, kombiniert oder auch vegetarisch für Vorspeise und Hauptgericht. Für uns wird es zweimal Fisch und wir bekommen zu beiden Gängen mehrere leckere Fischspezialitäten aufgetischt.

Nicht nur die Auswahl, auch die Portion ist recht groß. Und nachdem wir obendrein noch eine ganze Platte Nachtisch ratzeputz verspeist haben, sind wir wirklich pappsatt. Zufrieden fallen wir letztendlich ins Bett und schlafen tief und fest, wie die Murmeltiere.

Gleich vier Sorten Fisch bekommen wir als Hauptgang serviert

Unser Bett für die Nacht

Tag 2: Radfahren

Am nächsten Morgen, die Sonne lacht von einem strahlend blauen Himmel, schwingen wir uns nach dem Frühstück aufs Rad. Kaum haben wir das Dorf Mill hinter uns gelassen, kommen wir schon ins Naturgebiet De Kuilen. Früher wurde hier Sand abgegraben, heute kann man die davon übrig gebliebenen Seen und den umgebenden Wald genießen.

Spaziergänger sind mit ihren Hunden unterwegs und Angler sitzen geduldig am Ufer und versuchen ihr Glück. Auch der Tierwelt gefällt es hier recht gut. Wir entdecken nicht nur Gänse und Schwäne, sondern auch eine Gruppe schottischer Hochlandrinder unter den Bäumen am Seeufer. 

Nach noch einigen Fotostopps – auch Exmoor Ponys wollen fotografiert werden – erreichen wir das Städtchen Grave. Schon das Zickzack des Wasserlaufs am Ortsrand gibt einen ersten Hinweis. Mit den aufgestellten historischen Kanonen auf der Kade am Maasufer wird es dann mehr als deutlich – Grave ist eine alte Festungsstadt.

Schon der Anblick entspannt

Selbst die Tierwelt ist hier tiefenentspannt

Festungsstad Grave

Die erste Stadtmauer erhielt Grave bereits im Jahr 1285. In den Jahrhunderten danach wurde die Stadt unzählige Male belagert, besetzt und erobert. Spanier, Franzosen, Niederländer – alle waren sie da. Und selbst im 2. Weltkrieg war die Stadt Schauplatz der Kämpfe zwischen den Amerikanern und den deutschen Besatzern.

Auch wenn vieles aufgrund der Belagerungen und Kriege zerstört wurde, kann man in Grave doch noch einige historischen Gebäude bewundern. Das historische Stadthaus und gegenüber die St. Elizabeth Kirche. Oder De Haamport, das erhalten gebliebene Stadttor, in dem jetzt das Stadtmuseum untergebracht ist. Und natürlich auch die vielen restaurierten Häuser in den schmalen Gassen, in denen sich jetzt schicke Läden oder Restaurants befinden.

Wir haben uns für eine Pause das Restaurant Colori ausgesucht. Nicht so sehr wegen der historischen Bausubstanz, sondern wegen der vielversprechenden Speisekarte und der wunderbaren Terrasse mit Ausblick auf die Maas. Wir werden nicht enttäuscht und machen uns entsprechend gestärkt wieder auf den Weg.

Früher war die Kade an der Maas strategisch wertvoll, heute genießt man hier gerne die Aussicht

Im Städtchen findet man hübsche Läden zum Shoppen

...und nette Plätze für die Stärkung danach

Natur und Kunst

Wasser bestimmt unsere Aussicht beim Radeln am Nachmittag. Erst geht es ein ganzes Stück an der Maas entlang, dann am Ufer der Kraaijenbergse Plassen. Das Seengebiet ist sehr beliebt bei Wassersportlern. Aber heute hat es so wenig Wind, dass nur einzelne Segler unterwegs sind. Stattdessen nutzt so mancher sein Boot als Sonnenliege und Badeplattform, denn es ist sommerlich warm.

Für das letzte Stück nach Cuijk führt der Radweg wieder an der Maas entlang. Der Fluss hat inzwischen eine Biegung gemacht und am anderen Flussufer liegt jetzt nicht mehr die Provinz Gelderland, sondern Limburg.

Schon von Weitem können wir die Türme der Martinuskirche sehen. Dort wollen wir hin. Denn gleich nebenan gibt es außer einem Kräutergarten auch noch eine Ausstellung mit Skulpturen, die ich mir unbedingt ansehen möchte. Öffnungszeiten hat der Garten, aber Eintritt kostet es nicht und so ist der Besuch recht unkompliziert. Man geht einfach durchs geöffnete Tor und schaut sich um.

Auch das kleine Museum mit den Fundstücken aus der Römerzeit im Turm direkt hinter der Kirche kann man gratis besuchen. Jedoch haben wir zu lange unsere Nase in die Kräuter gesteckt und es ist schon zu, als wir vor der Tür stehen.

Mehr Schwäne als Segelboote gibt es heute auf den Kraaijenbergse Plassen

Im Beeldentuin von Cuijk kann man nicht nur klassische Skulpturen entdecken

Kulinarischer Genuss in Cuijk

Also drehen wir noch eine Runde durchs Dorf und stimmen uns schon mal aufs Abendessen ein. Wir haben für diesen Abend nämlich einen Tisch im Restaurant De Bankier reserviert. Es ist noch angenehm mild und so setzen wir uns auf die Terrasse des ehemaligen Bankgebäudes, das heute nicht nur Restaurant sondern auch ein Boutiquehotel ist.

Damit wir so viel wie möglich probieren können, entscheiden wir uns auch heute für ein 3-Gänge-Menü mit mehreren kleinen Gerichten pro Gang. Gekocht wird bei De Bankier mit asiatischem Touch und ich kann euch versichern, es ist unglaublich lecker.

Mit dem Rad geht es zurück ins Hotel. Und auch wenn es inzwischen dunkel ist, finden wir dank des Nummernsystems problemlos unseren Weg.

Perfektes Wetter um draußen zu essen

Vier verschiedene Vorspeisen, eine besser als die andere

Schön angerichtet und einfach köstlich

Wellness im Boot

Fotos gibt es von unserer nächtlichen Heimfahrt aber nicht und auch Fotos von unserem anschließenden Wellnesstag bleibe ich euch leider schuldig. Denn verständlicherweise ist das fotografieren in der Sauna strengstens verboten.

Das Spa, in dem wir uns am 3. Tag unserer Reise entspannen, gehört zu unserem Hotel und ist im sogenannten Wellessboot direkt nebenan untergebracht. Ist man mal drin, ist der Wellnessbereich viel größer als gedacht. Es gibt mehrere Saunen und Pools, Außen- und Innenbereiche, Behandlungsräume und ein Restaurant mit reichhaltiger Karte. Die Auflagen wegen Corona stören nicht weiter und dass die Anzahl der Besucher deshalb begrenzt ist, macht das Ganze noch entspannter.

Wir genießen den Tag Wellness wirklich in vollen Zügen. Ein perfekter Abschluss unserer wunderschönen und abwechslungsreichen Tage im Land van Cuijk.

Auf dem Hotelgelände am Flugzeug mit zwei besonderen Suiten vorbei

... geht es direkt ins Wellnessboot für einen ganzen Tag wohltuender Entspannung

Reiseinfos Land van Cuijk

Das Land van Cuijk ist ein Gebiet im Osten der Provinz Noord-Brabant und liegt rund 20 km südlich von der Stadt Nijmegen.

Informationen zum Land van Cuijk findet ihr auf der Website von Visit Brabant und von Land van Cuijk. Kostenlose Broschüren und Karten mit Rad- und Wanderrouten bekommt ihr vor Ort an den touristischen Informationspunkten. Diese liegen auch häufig aus in Hotels und Restaurants.

Von der Festungsstadt Grave könnt ihr euch Prospekte und Routen zu verschiedenen Themen wie Stadtgeschichte oder auch Shopping kostenlos herunterladen. Bei der Touristeninformation im Alten Rathaus (de Hoofdwagt 2) sind diese ebenfalls erhältlich.

Im Dezember waren wir noch einmal im Land van Cuijk und zwar etwas südlicher. Den Artikel dazu gibt es unter Natur erleben - Ferienpark Landal De Vers.

Wanderungen

Wanderung De Maasheggen

Es gibt mehrere Orte, um eine Wanderung zu starten. Wir waren in den Nähe des Dorfes Vortum-Mullem. Parken kann man beim Bauernhof mit Café De Schutkooi (Veerweg 3, Vortum-Mullem)

Wanderung Ullingse Bergen

Parken beim Naturrpoort und Restaurant De Heksenboom (Bosweg 40, Sint Anthonis)

Übernachten, Wellness, Essen

Wellness-Hotel Brabant Mill

(früher unter dem Namen City Resort Hotel Mill), Adresse: Hoogveldseweg 1, Mill

Hotel mit angeschlossenem Fitness-Centrum und Wellnessboot. Zimmer in verschiedenen Kategorien.
Gäste können das Fitness-Centrum mit Pool gratis nutzen. Der Eintritt ins (textilfreie) Wellnessboot ist nur bei der Buchung eines entsprechenden Arrangements im Hotelpreis inbegriffen. Ansonsten kostet der Eintritt € 32,50 pro Tag bzw. € 59,50 all inkl. (mit Essen und Getränke).

Zimmer und Arrangements über die Website des Hotels, nur Zimmer können auch bei booking.com gebucht werden.

Restaurant London Street

Teil des Hotels und bestehend aus einem Pub und einem Restaurant mit großer Terrasse. Vielfältige Speisekarte mit großen und kleinen Gerichten.  

Restaurant Colori

Maasstraat 22, Grave.
Nettes kleines Restaurant mit schöner Terrasse gegenüber an der Maaskade

Hotel Bistrobar De Bankier

Grotestraat 29, Cuijk
Boutiquehotel und Restaurant mit großer Terrasse im Zentrum von Cuijk

Habt ihr Lust bekommen auf eine Entdeckungsreise durch das Land van Cuijk?

Hinweis: Bei der Recherche zu diesem Artikel wurde ich unterstützt von Visit Brabant.

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