„Ich werde nie erwachsen. In mir ist das kleine Kind von früher“, sagte Escher einmal. Das sagte er natürlich nicht auf Deutsch, sondern auf Niederländisch. Denn obwohl sich sein Name so deutsch anhört, war Maurits Cornelis Escher Niederländer. Besser gesagt Friese, denn er wurde 1898 in Leeuwarden im niederländischen Friesland geboren.

Seine Kunst kennt vermutlich jeder. Irgendwann ist euch ganz gewiss eine nie endende Treppe oder ein Wasserkreislauf begegnet, den es so nicht geben kann. Wahre Hirnbrecher sind seine Werke. Auf den ersten Blick so real und doch so unmöglich. Eine ganze Sammlung von Eschers Unmöglichkeiten kann man im Museum Escher in het Paleis ergründen. Untergebracht im ehemaligen Winterpalast der Königinmutter Emma in Den Haag.

escher

Allein schon das Gebäude ist einen Besuch wert. Im Jahr 1764 wurde das Paleis Lange Voorhout an der Straße Lange Voorhout, nach der er benannt wurde, gebaut. Erst rund 80 Jahre später wurde es vom Königshaus gekauft und fungierte bis 1991 als Wohnsitz der königlichen Verwandtschaft und als königlicher Arbeitsplatz. Inzwischen gehört das Gebäude der Stadt und seit 1992 ist es ein Museum und beherbergt die Kunstwerke Eschers.

Es gibt ein wunderschönes Treppenhaus in das von oben Licht durch bleiverglaste Fenster fällt. Die Räume sind relativ schlicht, aber mit schönen Stuckdecken und Vertäfelungen an der Wand. Überall hängen besondere Kronleuchter, die von Hans van Bentem, einem Künstler aus Rotterdam, gestaltet wurden.

Für mich verbinden sie auf wunderbare Weise die Historie des Gebäudes mit der Verspieltheit von Eschers Kunst. Die Leuchter sind riesig und aus Kristall, wie traditionelle Kronleuchter. Die Form ist aber ganz anders. Außergewöhnliches, wie ein Regenschirm, ein Seepferdchen oder ein Totenkopf erhellen die Räume des Museum in het Paleis.

Treppenhaus im Museum Escher in het Paleis

Kronleuchter "Schirm" im Museum Escher in het Paleis

Kronleuchter "Totenkopf" im Museum Escher in het Paleis

Ungefähr 130 Kunstwerke des Grafikers M.C. Escher sind im Museum zu sehen. Treppauf treppab ohne Anfang und Ende, Wasser in einem endlosen Perpetuum mobile und Perspektiven, die erst auf den zweiten Blick ihre Unmöglichkeit preisgeben.

Am meisten begeistern mich die Metamorphosen. Vögel werden Fische. Der Tag wird zur Nacht. Eidechsen entsteigen dem Papier und wandern über den Schreibtisch. Erst nach einiger Zeit erfasst mein Gehirn alle Dimensionen. Auf den ersten Blick lässt es sich täuschen und nimmt nur ein Muster war. Nach und nach löst sich die Idee von Vordergrund und Hintergrund in meinem Kopf. Ich erkenne die Vögel. Vögel in Schwarz und Weiß, die in gegensätzliche Richtungen fliegen und doch irgendwie ganz ineinander aufgehen.

Metamorphosen im Museum Escher in het Paleis

Den optischen Täuschungen auf die Spur kommt man im 2. Stock des Museums. Hier kann man entdecken, erleben und selbst ausprobieren. Der Raum der einen enorme Größe oder ein Zwergendasein vorspiegelt wird sehr gerne genutzt und nicht nur von Kindern. Es werden Fotos gemacht, die gleich ausgedruckt werden und die man mit nach Hause nehmen kann. Oder es kommt in die Fotogalerie an der Wand, die recht umfangreich ist und von der großen Experimentierfreude der Besucher jeglichen Alters zeugt.

Das Museum Escher in het Paleis macht Spaß. Das kleine Kind von früher in M.C. Escher hat auch das kleine Kind in mir geweckt.

 Experimentierbox im Museum Escher in het Paleis

Reiseinfos Museum Escher

Museum Escher in het Paleis, Lange Voorhout 24, Den Haag

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 - 17 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren: 9,50 Euro; Kinder von 7 bis 15 Jahren: 6,50 Euro; Kinder bis 6 Jahren gratis

Tickets zu einem reduzierten Tarif von 8,50 Euro gibt es online u.a. bei GetYourGuide

 

Hinweis: Das Museum Escher in het Paleis besuchte ich im Zuge einer Pressereise, die vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention und Den Haag Marketing organisiert wurde.

 Metamorphose im Museum Escher in het Paleis

 

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